Brauchtum im Salzburger Lungau
Krampus und Nikolaus
Dieser Brauch geht zurück auf den gütigen Bischof Nikolaus, der am Abend des 5. und 6. Dezembers mit Hirtenstab, Bischofsmütze und prächtigem Gewand durch die Gassen zieht. Seine Gehilfen sind ein Engel, der das Buch mit den guten Taten aller Menschen hält, ein knorriger alter Mann mit einem Korb voller kleiner Geschenke, der so genannte „Guatseltrager“ und natürlich der Krampus als Abgesandter des Bösen. Während der Nikolaus die braven Kinder mit Süßigkeiten belohnt, bestraft der Krampus die Unartigen.
Die holzgeschnitzte Maske zeigt ein verzerrtes, böses Gesicht und spitze Zähne, eine knorrige Nase und nach allen Seiten gedrehte Hörner erwecken Furcht und Schrecken. In ein zottiges Fell gehüllt, mit großen Kuhglocken und einer kräftigen Rute in der Hand, ähnelt der Krampus einem Furcht erregenden Unhold.
Adventzauber
Die Adventzeit im Lungau ist eine ganz besondere sinnliche und stille Zeit. Weihnachtliche Bräuche und regionale Köstlichkeiten verzaubern kleine und große Besucher und erinnern, dass das höchste Fest des Jahres mit Vorfreude und Herzenswärme erwartet wird. Mit Krippenspielen und Weishornbläsern wird man auf unzähligen Advent- und Christkindlmärkten auf Weihnachten eingestimmt.
Lungauer Osterfeuer
Sie knüpfen an folgende, angeblich wahre Begebenheit: Als im Jahre 1797 die Franzosen den Lungau heimsuchten, waren sie von den Böllerschüssen dermaßen überrascht, dass sie sich von allen Seiten von Feinden umringt und eingekesselt glaubten. Hals über Kopf ergriffen sie die Flucht.
Die bis zu 12 Meter hohen Holztürme sollen den Wunsch nach dem Wiedererwachen der Natur, sowie die Freude über die Auferstehung des Herrn, ausdrücken. Die Lungauer Osterfeuer werden in der Nacht von Karsamstag auf Ostersonntag entfacht.
Palmbuschen
Die Palmbuschen aus Weiden bei der Palmsonntagprozession erinnern an die Palmzweige beim Einzug Christi in Jerusalem. Die Palmbuschen werden mit bunten Krepp- oder Seidenpapierschleifen behängt. Nach der Weihe werden die Palmbuschen als Abwehr- und Fruchtbarkeitssymbol in den Garten bzw. auf das Feld getragen oder im Haus verwahrt und am Hl. Abend sowie Silvester als Weihkräuter verwendet.
Die Ratscherbuben
Meist sind es Schüler, die mit ihren, aus Holz selbstgebastelten, schnarrenden und knatternden Trommelratschen von Gründonnerstag bis Karfreitag durch die Lande ziehen und vor den Häusern die Zeiten verkünden. Am letzten Tag gehen sie in die Häuser und bitten um eine Gabe.
Die Vereinigten zu Tamsweg
Die Vereinigten zu Tamsweg sind die älteste Bruderschaft Österreichs (gegründet 1737), welche alle ihre Mitglieder zusammenführt und vereint, mit dem Ziel, alles zu tun, um das gegenseitige Verstehen zu fördern und zu wahren, Gott zu achten um dem Wohle unserer Heimat Tamsweg zu dienen.